Sonntag, 17. September 2017

Römischer Tag in Castra Regina (Regensburg)

"Mosella" des D. Magnus Ausonius
Am Samstag, den 16.09.2017 begaben die Dame des Hauses und ich uns auf eine kleine Reise nach Regensburg, wo wir uns mit ein paar lieben Bekannten getroffen haben.

Für mich war diese Fahrt auch eine hervorragende Gelegenheit, mich mit der römerzeitlichen Geschichte der Gegend (bzw. auch allgemein) weiter auseinanderzusetzen.

Begonnen hat der Tag dann mit dem glücklichen Umstand, dass ich, als wir Zeit bis zum Zug überbrückend die Bahnhofsbuchhandlung aufsuchten, die "Mosella" des Ausonius in der Reclam-Ausgabe entdeckt habe. Hatte Auszüge daraus vor einiger Zeit schon im Internet gelesen, und fand erstens Ausonius' Ruhmesgedicht an die Mosel sehr schön (vor Jahren kam ich auf dem Weg nach Luxemburg mit dem Zug durch das Moseltal und an Trier vorbei, und schon der Ausblick aus dem Zugfenster war herrlich...), zweitens gibt die "Mosella" auch eine Art Fenster frei, durch das man das spätantike Leben in der Gegend um Trier und bis hin zum Rhein sehr farbenfroh und lebendig betrachten kann.



Ergrabenes Stück der Kastellmauer
Kurzum: ich konnte nicht anders und habe mir dieses kleine Büchlein gekauft und die "Mosella" dann auf der Zugfahrt gelesen.

In Regensburg angekommen, o Ironie, regnete es. Nicht ganz Hunde und Katzen, aber die ein oder andere graue Maus flog manisch-fröhlich kichernd an uns vorbei.

Regensburg ist eine sehr interessante und schöne Stadt, wir wanderten durch die Altstadt, besichtigten den Dom und schritten schnell das Welterbezentrum an der Steinernen Brücke ab. Mittagessen nahmen wir in einem kleinen und günstigen Café zu uns.

Vor einer Stadtrundfahrt ergab sich noch die Gelegenheit, einige in den 70ern des letzten Jahrhunderts ergrabene Rester der Kastellmauer des Römerkastells Castra Regina zu bestaunen.





Kastellmauer am Dachauplatz
Nach unserer Stadtrundfahrt nutzten wir noch die letzte verbliebene Stunde Öffnungszeit des Historischen Museums Regensburg, durch die Römerabteilung zu fliegen, die ich sehr gut gemacht und wahnsinnig interessant gefunden habe. (Bei Gelegenheit möchte ich nochmal dort hin und mir mehr Zeit nehmen, nicht "nur" für die Abteilung Römerzeit, sondern auch die restlichen Exponate aus der Stadtgeschichte Regensburgs)

Nach dem Museumsbesuch gingen wir zusammen noch einen teilweise kostenlosen Kaffee trinken, im Anschluß danach klang der Tag (jetzt bei leichtem, melancholischem Licht der Sonne im Frühherbst) bei zwanglosem Entdeckungsbummeln in den Gassen der Stadt aus.

Später am Abend, als wir wieder zuhause waren, öffneten wir noch, passend zum Tag, eine Flasche Elbling (eine sehr alte Weißweinsorte, die es schon zur Römerzeit gegeben haben muss) von der Mosel, bevor es zu Bett ging.
Modell eines Merkurtempels

"D(is) M(anibus) - Den Totengeistern"
- Ein römischer Grabstein






Nachbau eines römischen Wohnhauses
(Zu erkennen die Fußbodenheizung!)
Reste der Porta Praetoria
des Römerlagers Castra Regina
































Der Danuvius / die Donau

Elbling, trocken