Montag, 10. Oktober 2016

Montagnachmittagswort

Wochenende vorbei. Samstags waren wir auf einem Studientag zum Klimawandel, der von verschiedenen kirchlichen und weltlichen Gruppen organisiert war. Interessanterweise ist mein Fazit, dass ich einige Tatsachen noch nicht kannte, die durchaus positiv zu bewerten sind. Eigentlich war ich eher auf einen Schwung apokalyptischer Inputreferate gefasst, in Wahrheit konnte ich dann aber anhand von Beispielen sehen, dass die Welt betreffend einige Themen, ungeachtet der Tatsache, dass trotzdem noch viel zu tun ist, auf gutem Weg ist.

Besonders gut gefallen hat mir die Antwort eines Referenten auf eine Frage aus dem Publikum, wie lange wir denn jetzt noch Zeit hätten, alles, was so quälend langsam voranginge, umzusetzen, bevor die Welt untergehen würde, und so weiter.
Die Antwort war sinngemäß diese, dass Untergangsszenarien erfahrungsgemäß niemandem hülfen, eher lähmend wirkten, man daher so eine Frage nicht stellen solle, sondern lieber ehrlich und ernsthaft schauen, was machbar wäre und wie es angegangen werden sollte. Auch gut gefallen hat mir die Aussage, dass für Veränderungen erstens "die Politik" gefragt sei, zweitens aber auch das Volk, und sich beide Seiten ergänzen müssten.
(Aus eigener Politikgruppenerfahrung vor langer Zeit habe ich leider eine Weltuntergangsszenarienallergie, und eine Allergie gegen Aufrufe zur Revolution oder die Vorstellung, dass eine kleine, gebildete Elite die Welt gegen eine böse und/oder blöde Schafsmasse ankämpfend retten müsse... )

Alles in allem ein guter, und impulsreicher Tag, wenngleich meine geernteten Gedanken (auf die ich im übrigen nicht weiter eingehe) wahrscheinlich oft ein bisschen unpassend sind. Ein paar Sätze haben mich während der Veranstaltung auch geärgert, aber das ist nicht schlimm, man muss ja nicht immer alle Aussagen und Meinungen unterstützen können oder billigen.



Was gibt es noch?
Mir ist aufgefallen, dass immer und immer wieder in Artikeln, die dann darauf hinauslaufen, dass Nürnberg unbedingt ein 24-Stunden-7-oder-8-Tage-die-Woche-Nachtleben brauche, irgendeine nebulöse Umfrage/Studie... aus den ... äh ...90ern ... zititert wird, die Nürnberg zur langweiligsten Großstadt weltweit/europaweit/deutschlandweit? erklärt hat, und das ganze ergibt dann in etwa diesen Anfangssatz:

"Anfang der 90er Jahre wurde Nürnberg in einer Umfrage/einer Studie/oder so einmal zur langweiligsten Stadt in Mitteleuropa ... Frau und Herr XX von der Initiative XX wollen, dass sich das nun nicht wiederholt ... "

So in etwa. Ich kriege den Satz garnicht so hin, wie er da häufiger zu lesen war.
Jedenfalls habe ich nun davon gelesen, dass Nürnberg (wiederum von einem anderen Insitut?) zu einer der 25 lebenswertesten Städte (der Welt?) gekürt wurde. Jetzt könnte man beide Studien in einem heiteren Tanz miteinander verbinden, und dann die Schlußfolgerung ziehen, dass Nachtleben die Lebensqualität senkt. Langeweile irgendwie zum Anstieg der Lebensqualität beiträgt. Man vielleicht garnicht dauernd ein Karussel im Kopf und auf den Straßen braucht, um fröhlich zu sein.
...aber das machen wir ja jetzt nicht.